Im Kampf um qualifizierte Arbeitskräfte versprechen Unternehmen oft viele Dinge: Benefits, flexible Arbeitszeiten, Aufstiegschancen oder Weiterbildungsmöglichkeiten. Wenn Beschäftigte im Job starten, blicken Sie meist erst dann hinter die Fassade. Der neue Job wirkt plötzlich doch nicht mehr so rosig. Wie finden Sie also tatsächlich Ihren Wunscharbeitgeber oder Ihre Wunscharbeitgeberin?
Tipp 1: Recherchieren Sie gründlich Ihren Wunscharbeitgeber!
Um herauszufinden, ob ein Unternehmen das Richtige für Sie ist, müssen Sie vor allem eins tun: Recherchieren. Nehmen Sie sich dafür genug Zeit. Schließlich wollen Sie Ihren Wunscharbeitgeber oder Ihre Wunscharbeitgeberin finden. Da sollten Sie nichts überstürzen.
Als Erstes sollten Sie einen Blick auf die Homepage der Firma werfen und folgende Informationen herausfinden:
- Wie viele Standorte hat das Unternehmen? (Sind Sie bereit dort zu arbeiten?)
- Welche Werte vertritt das Unternehmen? (Stimmen die mit Ihren eigenen Werten überein?)
- Wie steht es um die Unternehmensgeschichte? (Gab es in der Vergangenheit Probleme?)
- Wer wären Ihre Kolleg:innen? (Wie ist Ihr erster Eindruck? Passen Sie dazu?)
- Wer sind die wichtigsten Konkurrent:innen? (Hat das Unternehmen eine gute Zukunft?)
- Wie sieht es mit der Urlaubspolitik aus? (Ist Einklang zwischen Beruf und Privatleben möglich?)
- Gibt es eine Gesundheitsvorsorge und allgemeine Leistungen? (Wie abgesichert wären Sie?)
- Werden Homeoffice und flexible Arbeitszeiten angeboten? (Gibt es eine Work-Life-Balance?)
Tipp 2: Vergleichen Sie Unternehmen!
Fast drei von vier Arbeitssuchenden und Arbeitnehmer:innen geben laut einer Studie der amerikanischen Arbeitgeber:innen-Bewertungsplattform Glassdoor an, dass sie zwei oder mehr Jobangebote in Betracht ziehen, bevor sie ein Stellenangebot annehmen. Sollte das bei Ihnen auch der Fall sein, sollten Sie die Unternehmen hinsichtlich folgender Punkte vergleichen:

Tipp 3: Stellen Sie die richtigen Fragen
Bei einem Bewerbungsgespräch geht es nicht nur darum, den Personalchef oder die Personalchefin zu beeindrucken, sondern auch darum, herauszufinden, ob das Unternehmen zu Ihnen passt. Nachdem Sie die Fragen der Gesprächspartner:innen beantwortet haben, ist es an der Zeit, Ihre eigenen Fragen zu stellen. Fragen, die Ihnen dabei helfen werden, herauszufinden, ob Sie wirklich für dieses Unternehmen arbeiten möchten. Zum Beispiel:
- Wie lange sind Sie schon im Unternehmen?
- Was war der letzte große Erfolg, der gefeiert wurde?
- Gibt es eine Kleiderordnung? Wie sieht die aus?
- Welche Aktivitäten bieten Sie für Ihre Mitarbeiter:innen an?
- Was war im letzten Jahr die größte Herausforderung. Was haben Sie daraus gelernt?
- Wie viel Zeit verbringen Geschäftsführer:in oder Teamleiter:in im Büro?
- In welchem Zeitraum und wie genau wird Erfolg gemessen?
- Wie verbringen die Leute in dem Team, in dem ich starten würde, ihre Mittagspause?
- Setzt sich das Unternehmen für die Gemeinschaft ein? Wenn ja, wie?
- Welche Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie Ihren Mitarbeiter:innen?
- Wie viele Beschäftigte haben flexible Arbeitszeiten oder sitzen im Homeoffice?
Tipp 4: Überprüfen Sie die Bewertung des oder der CEO
Das Management eines Unternehmens spiegelt den Geist und die Vision der Firma wider. Insofern sollten Sie herausfinden, wie die Geschäftsführung tatsächlich tickt. Möglich ist das, indem Sie CEO-Bewertungen auf Kununu oder Glassdoor überprüfen. Dort erfahren Sie manchmal auch, wie Mitarbeiter:innen wirklich über Ihren Chef oder Ihre Chefin denken.
Wichtiger Hinweis: Lassen Sie sich von möglichen negativen Bewertungen nicht gleich beeinflussen. Entscheidend ist vor allem der Umgang der Geschäftsführung mit Kritik. Wird das Feedback ernst genommen oder vielleicht komplett ignoriert? Je nachdem welches Signal das Unternehmen sendet, erhalten Sie einen weiteren Einblick hinter die Fassade.
Tipp 5: Schauen Sie sich die Social Media-Präsenz an
Auch die sozialen Netzwerke eines Unternehmens sollten Sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen. Die geben meist einen besseren bzw. authentischen Eindruck hinter die Kulissen. Finden Sie heraus wie die Unternehmenskultur in der Praxis gelebt wird. Sie können durch die sozialen Netzwerke auch herausfinden, ob die Firma distanziert kommuniziert oder inwiefern sie sich bei gewissen Themen tatsächlich engagiert.
Suchen Sie also nach einem Unternehmensprofil Ihres potenziellen Wunscharbeitgebers bzw. Ihrer Wunscharbeitgeberin auf LinkedIN, Xing oder Instagram. Wenn Sie sich die Inhalte ansehen, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Haben Sie das Gefühl, dass das Team an einem Strang zieht?
- Wirken die Leute so, als würden sie gerne zusammenarbeiten?
- Sieht es nach einer Kultur aus, die Erfolge feiert und die Weiterentwicklung der Mitarbeiter:innen wirklich unterstützt?
- Gibt es Anzeichen für eine bröckelnde Fassade wie fehlende Innovation oder demotivierte Mitarbeiter:innen?
Natürlich sind all diese Dinge keine Garantie dafür, dass Sie am Ende tatsächlich bei Ihrem Wunscharbeitgeber oder Ihre Wunscharbeitgeberin starten. Doch wenn Sie sich Zeit bei der Recherche nehmen, die richtigen Fragen stellen und Ihrem Bauchgefühl vertrauen, stehen die Chancen sehr gut, dass Sie in dem Unternehmen glücklich werden.

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